Die Initiative "Schule der Zukunft"

Icon Initiative

Die Initiative versteht sich ausdrücklich als Bottom-up-Bewegung, als ein auf mehrere Jahre angelegter Schulentwicklungsprozess, der aus den Schulen selber kommt und durch das Ministerium für Bildung, die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion und das Pädagogische Landesinstitut begleitet wird. Die teilnehmenden Schulen erwartet ein breites Angebot auf verschiedenen Ebenen, angefangen von digitalen Mikrofortbildungen über Begleitung in der Prozessentwicklung bis hin zu exklusiven Fortbildungsmaßnahmen, die die Schulen ganz konkret bei ihren Vorhaben unterstützen.

Die zwei Ebenen der Initiative

Die rheinland-pfälzische Initiative „Schule der Zukunft“ gliedert sich in zwei Ebenen: 

  1. Individuelle Schulentwicklung als Bottom-Up-Prozess
  2. Ein dauerhafter Beteiligungsprozess "Was macht eine Schule der Zukunft aus?"
Grafische Darstellung der 2 Ebenen, in denen die Initiative wirkt

    Grafische Darstellung der ersten Ebene (Ausschnitt der Gesamtübersicht)

    Im Zentrum der Initiative stehen aktuell 45 Schulen, die sich im ersten Bewerbungszeitraum mit individuellen Entwicklungsvorhaben beworben haben und mit der Kick-Off-Veranstaltung am 30. September 2022 als Teil der Initiative in einen langfristig angelegten Schulentwicklungsprozess gestartet sind. Insgesamt sind mit 9 Grundschulen, 8 Realschulen plus, 11 Integrierten Gesamtschulen, 11 Gymnasien, 4 Berufsbildenden Schulen und einer Förderschule alle Schularten vertreten. Schwerpunkte der Entwicklungsvorhaben liegen u. a. in den Bereichen selbstgesteuertes, individualisiertes Lernen; fach- und jahrgangsübergreifendes Lernen; Partizipation und Demokratiefähigkeit; digitale Bildung und digitale Schule; Flexibilisierung der Unterrichtszeiten; alternative Formen der Leistungsfeststellung und Leistungsbeurteilung; Nachhaltigkeitsbildung und nachhaltige Schule; Berufsorientierung.

    Grafische Darstellung der zweiten Ebene (Ausschnitt der Gesamtübersicht)

    Die Initiative begleitet ein breit angelegter Beteiligungsprozess, im Rahmen dessen sich bildungsnahe Akteurinnen und Akteure bei sog. „Town Halls“ über ihre Ideen und Visionen zu einer "Schule der Zukunft" mit einem Fokus auf spezifische Zukunftsthemen austauschen und ihre Vorstellungen diskutieren. Der Beteiligungsprozess kommt in die Städte und Orte, um direkt mit Menschen aus unterschiedlichen Regionen des Landes in Kontakt zu treten. Die Town Halls richten sich dabei nicht nur an Schulen, die durch eine Bewerbung Teil der Initiative "Schule der Zukunft" geworden sind, sondern nehmen perspektivisch verschiedene Themen, Regionen und Schulen in Rheinland-Pfalz in den Blick. Die erste Veranstaltung dieser Reihe fand im Juli 2022 in Kaiserslautern mit dem Themenfokus „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) statt. Weitere Town Hall-Termine zu den Themen „Inklusion“, „Schulbau“ und „MINT“ folgten. Im Jahr 2023 sind weitere Town Halls u. a. zu den Themen "Berufsorientierung" und "Partizipation/Demokratieerziehung" geplant. 

    Die Begleitung der SdZ-Schulen

    Grafische Darstellung der Angebote für die Schulen mit zentralen und dezentralen Bausteinen

    Die an die Bedürfnisse der teilnehmenden Schulen angepasste Begleitung strukturiert sich prinzipiell in zwei Dimensionen: 
    Zentrale Bausteine orientieren sich an den Bedarfen aller teilnehmenden Schulen. 
    Dezentrale Bausteine orientieren sich am individuellen Bedarf einzelner Schulen.

    Zentrale Bausteine

    In wiederkehrenden Planungstischen gestaltet die Einzelschule gemeinsam mit Schulfachabteilungen des BM, Schulaufsichtsbeamtinnen und -beamten der ADD sowie einer Vertreterin des Pädagogischen Landesinstitutes ihren eigenen Zukunftsplan“, formuliert nächste Schritte und mögliche Bedarfe im jeweils individuellen Entwicklungsprozess.

    Expertinnen und Experten insbesondere aus jenen Bereichen, in denen Schulen eigene Entwicklungsvorhaben eingereicht haben, liefern in Fortbildungen und Mikrofortbildungen inspirierende Impulse, Umsetzungsideen und Tipps aus der Praxis. Das Pädagogische Landesinstitut bietet über das Jahr verteilt sog. „Zukunftswerkstätten“ an, die die thematischen Entwicklungsschwerpunkte der Schulen vertiefend in den Blick nehmen. Auf der digitalen Fortbildungsplattform „Fobizz“ erhalten die Kollegien der SdZ-Schulen gleichzeitig kostenlos Zugang zu hochmodernen Fortbildungsformaten.

    Im Zentrum des Fokus Wissenschaft steht das sog. „Zukunftsboard“, ein Expertengremium, bestehend aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Bildungsforschung, Pädagogik, Schulentwicklung und Didaktik sowie Akteurinnen und Akteuren aus Wirtschaft und Schulpraxis.
    Ziel ist ein fruchtbarer Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis, der die großen gesellschaftlichen Herausforderungen von heute und morgen aufgreift und in einen unmittelbaren Zusammenhang stellt zu den Herausforderungen, vor die Schulen sich gestellt sehen in ihrem täglichen Handeln wie auch bei einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Schulentwicklung.

    In den Planungstischen wird ein Bedürfnis von Schulleiterinnen und Schulleitern immer wieder formuliert: „Wir würden uns gerne mit Schulen vernetzen, die sich in einem ähnlichen Entwicklungsbereich bewegen wie wir oder hier sogar eine Vorreiterrolle einnehmen.“ Entlang der Entwicklungsbereiche entstehen im Rahmen der Initiative „Schule der Zukunft“ bedarfsorientiert Netzwerke. Einmal im Jahr kommen alle SdZ-Schulen zu einem gemeinsamen „Forum: Zukunft“ zusammen.

    Dezentrale Bausteine

    Wo einige Schulen bereits über viel Erfahrung in der Gestaltung von Schulentwicklungsprozessen verfügen und teilweise bereits selbst Design-Thinking-Workshops durchgeführt haben, wünschen andere Schulen eine externe Begleitung, insbesondere in der Anfangsphase ihres Vorhabens. Für diese Schulen wird aktuell eine externe Prozessbegleitung im DesignThinking-Modus (von #wirfürschule) angeboten, um den Transformationsprozess nachhaltig zu stützen. Die Schulleitungsqualifizierung „Digital Leadership“ des „Forums Bildung Digitalisierung“ richtet sich gezielt an Schulleitungen, die Entwicklungsvorhaben im Bereich „Digitalisierung und digitale Bildung“ an ihrer Schule umsetzen. Darüber hinaus können die Beraterinnen und Berater für Schulentwicklung des Pädagogischen Landesinstitutes direkt angefragt werden, wenn Schulen bei der Unterstützung oder Konzeption ihres Entwicklungsvorhabens Unterstützung benötigen.

    Eines der in den Planungstischen am häufigsten formulierten Bedürfnisse ist das der Hospitation an anderen Schulen. Teilnehmenden SdZ-Schulen wird ein passgenaues Hospitationsangebot gemacht werden, um den Ideen- und Wissenstransfer in unserem Bundesland und darüber hinaus zu fördern.

    Viele teilnehmende Schulen planen Studientage zu den jeweils gewählten Entwicklungsvorhaben. Wen lohnt es sich, als externe Expertin/externen Experten einzuladen? Wie kommen wir an interessante Referentinnen und Referenten heran? Für die Beantwortung dieser und weiterer Fragen können die einzelnen Schulen auf die Expertise der Initiative „Schule der Zukunft“ zurückgreifen und Unterstützung erhalten.

    Informationen über die wichtigsten Etappen seit dem Start der Initiative "Schule der Zukunft" finden Sie unter "Meilensteine".