Das Zusatzangebot 2P plus gibt es seit Herbst 2018 für Schulen, bei denen „2P – Potenzial und Perspektive“ zum Einsatz kommt. Es soll neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren mit geringen Sprachkenntnissen unterstützen. In kleinen Gruppen von 12 bis 15 Schülerinnen und Schülern wird das Angebot von externen Bildungsträgern organisiert und durchgeführt. Eine Ansprechperson von Seiten der Schule sorgt dafür, dass sich das Zusatzprojekt gut in die bestehende Förderung durch 2P und das schulische DaZ-Konzept eingliedert.
Der Schwerpunkt liegt auf einem praktischen Projekt, das gemeinsam entwickelt wird und die Interessen der Schülerinnen und Schüler aufgreifen soll. „Nah an der Lebensrealität der Schülerinnen und Schüler zu arbeiten, ist wichtig für den Erfolg im Spracherwerb. Durch das 2P plus-Projekt kann sich darauf besonders konzentriert werden. Uns ist wichtig, dass außerschulische Lernorte eingebunden werden“, erläuterte Hubig. „Mit 2P plus schaffen wir Perspektiven – denn Sprache öffnet Türen und alle Schülerinnen und Schüler sollen die besten Chancen auf eine Zukunft und Berufswahl haben, die zu ihnen passt.“
Drei Beispiele für gelungene 2P plus Projekte lassen sich in Westhofen, Neuerburg und Pirmasens beobachten und zeigen die Vielfalt an Möglichkeiten zu 2P plus-Projekten. An der Realschule plus Otto-Hahn-Schule in Westhofen arbeiteten Schülerinnen und Schüler an einem Graffiti-Projekt. Unter der Anleitung des Graffitikünstlers Daniel Eberle und Ursula Brodhäcker vom CJD Worms, entstand ein eindrucksvoller Schriftzug an der Außenfassade der Schule. Das Projekt zeigt exemplarisch, wie handlungsorientierte Bildungsprojekte einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung und Integration junger Menschen leisten können.
Am Eifel-Gymnasium in Neuerburg fertigten neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler unter fachkundiger Anleitung eine „Relaxliege“ an und konnten sich in dem Zuge mit Ausbildungsmöglichkeiten und dem Dualen Ausbildungssystem innerhalb des Handwerks in Deutschland auseinanderzusetzen. Dabei wurden neben dem Spracherwerb verschiedenste Kompetenzen wie Problemlösefähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit gefördert.
Aus alt mach neu – auch in Pirmasens an der Landgraf Ludwig Realschule wurde sich mit Holzarbeit auseinandergesetzt, hier durch tatkräftige Restauration. Die Schülerinnen und Schüler widmeten sich im Rahmen der Schulsanierung mühevoll einer ausrangierten Schultür, die sie außerdem mit dem Spruch „Lernen eröffnet dir die Welt“ in insgesamt 20 Sprachen bestückten. Das kreative Endprodukt wurde in feierlichem Rahmen übergeben und ist nun in der Schule zu bestaunen. Die Schülerinnen und Schüler haben während des Arbeitsprozesses ihren Wortschatz im beruflichen und handwerklichen Bereich erweitert und große Fortschritte in ihrem Spracherwerb gemacht. Durch das Projekt wurden das Zugehörigkeits- und Teamgefühl der Teilnehmenden gestärkt und das Einbringen eigener, kreativer Ideen gefördert.
Im Schuljahr 2024/2025 starteten 84 2P plus-Projekte an insgesamt 61 Schulen. Dabei waren unterschiedliche Schularten vertreten: Gymnasien, Realschulen plus und Berufsbildenende Schule. Die Teilnehmenden der 2P plus-Projekte stammten aus insgesamt 53 verschiedenen Staaten.
„2P plus bewirkt nicht nur kurzfristige Verbesserungen, sondern eröffnet langfristige Perspektiven für die Schülerinnen und Schüler. Sie gehen gestärkt aus dem Programm hervor – mit verbesserten Sprachkenntnissen, klareren beruflichen Zielen und wichtigen Schlüsselkompetenzen für ihren weiteren Bildungs- und Lebensweg. Damit leistet 2P plus einen bedeutenden Beitrag zur Chancengerechtigkeit und Integration und bereitet die Schülerinnen und Schüler gezielt auf eine erfolgreiche Zukunft in Schule, Ausbildung und Beruf vor“, betonte Hubig.