Nachdem die 45 Pionierschulen vor den Sommerferien bereits erfahren hatten, dass sie in die Initiative aufgenommen werden, konnten sie am Freitag ihre Urkunden aus den Händen von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig entgegennehmen.
Bildungsministerin Stefanie Hubig betonte: „Wir stehen vor großen gesellschaftlichen Veränderungen, von denen wir noch gar nicht wissen, wie stark sich diese in der Zukunft auswirken werden. Klar ist aber: Sie werden uns alle betreffen und deshalb ist es ein richtig gutes Zeichen, dass wir beim ersten Durchgang der Schule der Zukunft alle Schularten – die Förderschulen, die Grundschulen, die weiterführenden Schulen und die berufsbildenden Schulen – dabeihaben. Heute feiern wir Sie: Ihre erfolgreiche Bewerbung, Ihr Engagement und Ihre Motivation, etwas in Bewegung zu bringen.“
„Auch thematisch sind die Pionierschulen sehr breit aufgestellt. Dabei stehen unter anderem selbstgesteuertes, individualisiertes Lernen, jahrgangsübergreifendes Arbeiten, Nachhaltigkeitsbildung, Demokratie- und Partizipationsfähigkeit auf der Agenda. Wichtig ist mir, dass jede Schule bei ihrem Projekt eng von Bildungsministerium, der Schulaufsicht und dem Pädagogischen Landesinstitut beraten und begleitet wird“, so Hubig.
Ebenfalls über verschiedene Formate in die Initiative eingebunden sind die Perspektiven der Fachpraxis, der Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, so dass neben den Entwicklungsvorhaben der Schulen auch die Schulentwicklung insgesamt in den Blick genommen wird. Nach der feierlichen Würdigung der Schulen folgte ein Impulsvortrag von Roger Spindler, ehemaliger Lehrer, heute Dozent und Vordenker sowie Mitglied des renommierten Zukunftsinstituts, das als einer der einflussreichsten Think-Tanks in den Bereichen Trend- und Zukunftsforschung gilt. Roger Spindler zeigte sich beeindruckt vom Projekt „Schule der Zukunft“: „Wer gute Bildung machen will, wer die Welt der Zukunft verstehen will, der muss die Generation von Heute und von Morgen verstehen. Wer sind die jungen Menschen, die Zoomer, die heute gegen Rassismus protestieren und für Nachhaltigkeit einstehen? Sie wollen motiviert werden, sich selbst verwirklichen, dann führt Lernen zum Erfolg. Und das macht mich mit Blick auf die Zukunft zuversichtlich.“
Im Anschluss an Spindlers Vortrag konnten sich die Schulgemeinschaften am Nachmittag vernetzen und austauschen. Die Moderation übernahm dabei Colin Haubrich von der Landesschüler*innenvertretung. Umrahmt wurde das Programm von der Big Band „Fabulous League of Gentlemen“ des Frauenlob-Gymnasiums in Mainz, die auch musikalisch für gute Stimmung sorgte.
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Mit der Initiative Schule der Zukunft hat die Landesregierung gemeinsam mit dem Landeselternbeirat und der Landesschüler*innenvertretung im November 2021 einen breiten Beteiligungsprozess gestartet, der alle an Schule Beteiligte mitnimmt und gleichzeitig mitten in der Gesellschaft verankert ist. Nur acht Monate später, Ende Juli 2022, wurden die ersten 45 Schulen der Zukunft bekannt gegeben, weitere werden in den kommenden Jahren folgen.
Parallel zu den Schulentwicklungsvorhaben der Pionierschulen wird die Schulentwicklung insgesamt in den Blick genommen: Dazu gibt es unter anderem sogenannte Town Hall Meetings, das sind regional themengebundene Veranstaltungen für Schulgemeinschaften, Institutionen sowie alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, bei denen unter anderem die Themen Inklusion, Digitalisierung, Schulbau diskutiert werden. Die erste Town Hall fand im Sommer zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung in Kaiserslautern statt.
Zudem wurde ein Zukunftsboard mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen gebildet, das wertvolle Impulse für die Bildung der Zukunft liefert. Dabei geht es beispielsweise um folgende Fragen: Wie sehen unsere Schulen der Zukunft aus? Welche Rolle spielt die Digitalisierung? Welche der Sozialraum? Welche Lehr- und Lernmethoden gewinnen an Bedeutung?
Im Haushalt 2022 stehen sieben 7,5 Millionen Euro für die Initiative zur Verfügung, ab 2023 wächst der Betrag auf jährlich zehn Millionen Euro auf.
Liste der 45 Schulen der Zukunft
Carl-Küstner-Grundschule 67583 Guntersblum
Grundschule Ober-Olm 55270 Ober-Olm
Grund- und Ganztagsschule St. Martin Ochtendung 56299 Ochtendung
Burg-Grundschule Ulmen 56766 Ulmen
Grundschule Wallhausen (Geschwister-Scholl-Schule) 55595 Wallhausen
Grundschule Gau-Odernheim 55239 Gau-Odernheim
Brüder-Grimm-Schule Ingelheim-Nord 55218 Ingelheim
Grundschule an den Römersteinen Mainz-Zahlbach 55128 Mainz
Grundschule Contwig 66497 Contwig
Realschule plus Am Scharlachberg 55411 Bingen am Rhein
St. Thomas Realschule plus Andernach 56626 Andernach
Realschule plus Lahnstein 56112 Lahnstein
Kurfürst-Balduin-Realschule plus Trier 54290 Trier
Realschule plus Rockenhausen 67806 Rockenhausen
Konrad-Adenauer-Realschule plus Fachoberschule
Technik/Umwelt 76829 Landau
Goethe-Realschule plus Koblenz 56073 Koblenz
Realschule plus Vulkaneifel 56766 Ulmen
IGS An den Rheinauen 55276 Oppenheim
IGS Landau 76829 Landau in der Pfalz
Nicolaus-August-Otto-Schule Nastätten IGS 56355 Nastätten
IGS Edigheim 67069 Ludwigshafen
IGS Mainz am Europakreisel 55131 Mainz
IGS Rülzheim 76761 Rülzheim
IGS Hamm (Sieg) 57577 Hamm (Sieg)
IGS Am Nanstein Landstuhl 66849 Landstuhl
IGS Salmtal 54528 Salmtal
IGS Daniel Theysohn Waldfischbach-Burgalben 67714 Waldfischbach-Burgalben
IGS Morbach 54497 Morbach
Raiffeisen-Campus 56428 Dernbach
Theresianum Mainz 55131 Mainz
Geschwister-Scholl-Gymnasium Daun 54550 Daun
Gymnasium Birkenfeld 55765 Birkenfeld
Otto-Schott-Gymnasium Mainz-Gonsenheim 55122 Mainz
Staatliches Eifel-Gymnasium 54673 Neuerburg
Gymnasium Weierhof 67295 Bolanden
Gymnasium am Römerkastell 55232 Alzey
Emanuel-Felke-Gymnasium 55566 Bad Sobernheim
Martin-von-Cochem-Gymnasium 56812 Cochem
Frauenlob-Gymnasium Mainz 55118 Mainz
Balthasar-Neumann-Technikum 54292 Trier
Karl-Hofmann-Schule Worms (BBS) 67549 Worms
Berufsbildende Schule Wirtschaft Koblenz 56073 Koblenz
Berufsbildende Schule 1 55122 Mainz
BBS Zweibrücken Ignaz-Roth-Schule 66482 Zweibrücken
Medard-Schule Trier 54290 Trier